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Talort: | Garmisch Partenkirchen |
Stützpunkt: | Münchener Haus auf der Zugspitze, 2959m |
Zeiten: | Zugspitze - Alpspitze: 6-12 Std. Abstieg zum Osterfelderkopf: 1 Std. |
Schwierigkeit: | III, kein Klettersteig, auch wenn es stellenweise Drahtseilversicherungen gibt. |
Karte: | Alpenvereinskarte Bayerische Alpen Wettersteingebirge, Zugspitze, BY 8 |
Am Tag zuvor stand ich mit Andrea auf der Alpsitze und schaute mal wieder zum Jubiläumsgrat, einer Tour, die ich schon lange machen wollte. Da wurde es Andrea etwas zu viel von meiner
Schwärmerei und dem ewigen "das müsste man auch mal machen" und sie "zwang" mich dazu, am nächsten Tag früh morgens an der Eibseebahn zu stehen und den Plan endlich
umzusetzen.
Die allergrößte Schwierigkeit kam gleich am Anfang: wie kommt man von der Aussichtsplattform zum Zugspitzgipfel? Nachdem der Ausgang gefunden war ging es auch schon munter los. Der erste Teil
ist zwar der technisch schwerere, aber man ist noch ausgeruht und so ging es fix voran. Es gab nur wenige Drahtseilversicherungen, so dass Stellen bis zum 3. Grat seilfrei geklettert werden mussten.
Zügig ging es voran und schon bald kam die Biwakschachtel in Sicht. Sie steht an einem wirklich schönen Platz und ich hätte hier gerne übernachtet. Doch für mich hieß
es: weiter.
Im zweiten Teil kommt die Schlüsselstelle der Tour: ein Felsausbruch an der Vollkarspitze, der durch Drahtseile gangbar gemacht wurde. Sie kostete einiges an Kraft, aber danach war das meiste geschafft.
Es ging am Hochblassen vorbei und direkt weiter zur Alpspitze. Sechs Stunden nach meinem Aufbruch an der Zugspitze stand ich wieder auf der Alpspitze, wo einen Tag vorher der Entschluss reifte, diese
Tour zu gehen.
Nun blieb nur noch der Abstieg über die Alpspitz-Ferrata und ein kühles Getränk am Osterfelderkopf. Die letzte Seilbahn dort fährt sehr früh ins Tal. Wenn man sich nicht beeilt,
darf man den Abstieg ins Tal noch anhängen. Ich wählte die einfache Variante und schwebte die letzten Höhenmeter abwärts.
Zur Route: Der Weg ist kaum zu verfehlen. Vom Zugspitzgipfel geht es immer an der Gratkante entlang in Richtung Alpspitze. Dabei überschreitet man alle im Weg liegenden Gipfel
wie z.B. die Höllentalspitzen oder die Vollkarspitze. Der Hochblassen wird allerdings nicht mehr erklettert. Kurz vorher zweigt der Weg zur Grieskarscharte ab. Nun ist es nichts mehr weit
bis zur Alpspitze und zum Abstieg.
Diese Tour wird sehr häufig begangen, wobei man alle möglichen Begehungsstile sieht. Vom scheinbaren Spaziergänger, der die Tour mal eben entlangjoggt bis zur Seilschaft, die mehrere
Tage von Standplatz zu Standplatz sichert. Man sollte die Schwierigkeiten beherrschen, denn der Weg ist vor allem eines: weit. Für langwierige Sicherungsaktionen von Stand zu Stand bleibt
wenig Zeit, so dass maximal ein paar ausgewählte Stellen gesichert werden können, nicht jedoch die gesamte Tour. Stellenweise wird auch abgeseilt. Das habe ich nicht gemacht und auch keine
Stelle gefunden, wo es notwendig erschien. Trotzdem ist es sicher nicht schlecht, ein Seil für alle Fälle dabei zu haben, auch wenn man alleine unterwegs ist.