Zur Tourenübersicht |
Pollux, 4092m, Castor, 4228m, Vincent-Pyramide, 4215m, Balmenhorn, 4167m, Schwarzhorn, 4321m, Ludwigshöhe, 4341m, Parrotspitze, 4432m, Signalkuppe, 4554m, Zumsteinspitze, 4563m |
Vier Tage Tour im Sommer 1995.
Talort: | Zermatt |
Stützpunkte: | Capanna Quintino Sella, 3585m Rifugio Citta di Mantova, 3440m oder Capanna Giovanni Gnifetti, 3611m Rifugio Regina Margherita, 4554m |
Zeiten: | siehe Tourenbeschreibung |
Schwierigkeit: | WS |
Führer: | SAC-Führer Hochtouren im Wallis, Hermann Biner, ISBN 3-859022-130-3 |
Karte: | Schweizer Landeskarte Nr. 1348 Zermatt und 294 Gressoney (nur 1:50000) |
Schöne Tour, nicht nur für Viertausendersammler. Leider etwas überlaufen.
Die übliche Route beginnt am Klein-Matterhorn, überschreitet den Castor (evtl. auch den Pollux) und führt dann
zur Sella-Hütte. Von hier aus erreicht man über den Passo del Naso das eigentliche Monte-Rosa-Massiv mit seinen
vielen Gipfeln. Die zweite Nacht verbringt man entweder auf der Gnifetti- oder der Mantova-Hütte. Von hier aus steigt man
zur Margherita-Hütte auf der Signalkuppe auf und nimmt unterwegs noch, je nach Lust und Laune, den einen oder anderen
Gipfel mit. Der Abstieg führt dann über die Monte-Rosa-Hütte nach Zermatt.
Die Tour ist technisch leicht. Allerdings kann man bei schlechtem Wetter Orientierungsprobleme bekommen und bei einem nicht
geplanten Abstieg nach Italien erfordert es ein gewisses Organisationstalent, wieder nach Zermatt zurück zu kommen.
Eine Nacht auf der höchsten Hütte der Alpen sollte man sich nur nach ausreichender Akklimatisation zumuten. Dann
aber ist es ein Erlebnis, an das man sich lange erinnert. Sei es an den Sonnenuntergang hinter dem (tiefer liegenden!)
Matterhorn, die überfüllte Hütte oder die Höhenkrankheit. Und einen Viertausender im Abstieg von der
Hütte (Zumsteinspitze) besteigt man auch nicht alle Tage.
Zur Route:
Vom Klein-Matterhorn quert man unschwierig südlich des Breithorns bis zum Zwillingsjoch. Auch wenn hier viele Leute
seilfrei unterwegs sind, gibt es doch etliche größere Spalten. Man erreicht den Gipfel nach etwa 3.5 Stunden.
Der Abstieg zur Capanna Quintino Sella führt über das Felikjoch und dauert etwa 2 Stunden.
Um von der Sella- zur Gnifetti-Hütte zu kommen, geht man am einfachsten über den Passo del Naso. Dies ist
kein wirklicher Pass, sondern eine Schneeschulter südlich des Naso des Liskammes. Hier eröffnet sich zum ersten
Mal der freie Blick auf das Monte-Rosa-Massiv. Der Übergang selbst dauert etwa 4 Stunden. Es bietet sich an, noch den
einen oder anderen Gipfel "mitzunehmen".
Ob man das Balmenhorn nun als Gipfel bezeichnen mag, ist Ansichtssache. Es ist ein Felsen, der sich nur wenige Meter aus dem
Gletscher erhebt und eine Biwakschachtel und eine übergroße Christus-Statue trägt. Es erfordert nur eine
kurzen Umweg von wenigen Minuten.
Die Vincent-Pyramide ist da schon ein richtiger Gipfel, den man vom Colle Vincent aus leicht ersteigen kann. Es ist der
südlichste der Monte-Rosa-Gipfel und von hier aus öffnet sich der Blick nach Italien.
Der Abstieg zur Gnifetti- oder Mantova-Hütte ist unschwierig. Wir haben auf der Mantova-Hütte übernachtet. Es
ist die kleinere und etwas schönere (das ist natürlich Ansichtssache) der beiden Hütten, dafür hat man am
nächsten Morgen einen etwas weiteren Aufstieg.
Am dritten Tag steigt man in ca. 2 Stunden zum Zurbriggenjoch auf. Hier kann man einen kurzen Abstecher auf's Schwarzhorn
(Corno Nero) machen. Der Weg ist kurz, aber steil. Nach einer halben Stunde hat man dann die Ludwigshöhe erreicht und
eine weitere Stunde später die Parrotspitze. Hier hat man dann wieder einen schönen Blick nach Norden.
Der weitere Aufstieg zur Signalkuppe dauert dann noch mal 1,5 Stunden. Wer die Tour abkürzen möchte, kann alle Gipfel
leicht auf der Westseite umgehen.
Übernachtet man auf der Signalkuppe (Margherita-Hütte), so bietet es sich an, am Morgen noch die Zumsteinspitze zu
besteigen. Das dauert nur eine Stunde und ist nochmal ganz nett. Der Abstieg zur Monte-Rosa-Hütte über den spaltenreichen
Grenzgletscher zieht sich nochmal 4 Stunden dahin. Man sollte bei der Umgehung der Spalten auf evtl. herabfallende Eismassen vom
Liskamm achten! Dann erreicht man die Monte-Rosa-Hütte und hat noch einen langen 2,5 Stunden-Weg zur Station Rotenboden vor
sich.