Weißseespitze, 3526m

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Durchquerung der Ötztaler Alpen mit Besteigung der Weißseespitze im Sommer 1992.

Talort: Melag (Langtauferer Tal, Italien)
Vent (Ötztal, Österreich)
Stützpunkte: Weißkugelhütte, 2644m
Brandenburger Haus, 3272m
Hochjochhospiz, 2412m
Zeiten: Melag - Weißkugelhütte: 2,5 Stunden
Weißkugelhütte - Gipfel: 3,5 Stunden
Gipfel - Brandenburger Haus: 2,5 Stunden
Brandenburger Haus - Hochjochhospiz: 2 Stunden
Hochjochhospiz - Vent: 2 Stunden
Schwierigkeit: L
Führer: AV-Führer Ötztaler Alpen, Walter Klier, Rotherverlag
Karte: AV-Karte Ötztaler Alpen, Weißkugel, Blatt 30/2

Da stand ich nun in Melag als frischgebackener Fachübungsleiter und sollte meine erste Tour führen. Es war die Hochtour auf der alljährlichen Bielefelder Wanderwoche und es sollte quer durch die Ötztaler Alpen gehen. Aber am ersten Tag war alles noch recht gemütlich. Wir sind morgens von der Bielefelder Hütte ins Tal und mit dem Bulli über den Reschenpass nach Melag gefahren. Allerdings zeichnete sich gleich das erste Problem ab: Das versprochene zweite Seil war nur 20m lang. Super Anfang ...
Zuerst ging es mit einer leichten Wanderung auf die Weißkugelhütte. Auch wenn diese Hütte von außen einen eher zweifelhaften Eindruck machte, konnten wir doch nur Gutes berichten. Die Lager waren in Ordnung und das Essen (besser gesagt, das Festgelage), das uns serviert wurde, lag weit über dem Standard.
Am nächsten Tag wurde es dann Ernst für mich. Über den Richterweg ging es erst mal am Langtauferer Ferner vorbei auf den Gepatschferner. Hier gab es eine kleine Einweisung ins Steigeisengehen. Die Gruppe war doch sehr unterschiedlich: Während Horst und Dietmar (nicht ich) sich nur für größere Touren akklimatisieren wollten, gab es andere, die noch nie auf einem Gletscher unterwegs waren. Allerdings war der Aufstieg zur Weißseespitze leicht, so daß es keine Probleme gab. Bald erreichten wir den Gipfel und genossen die Aussicht.
Das Tagesziel lag allerdings noch in weiter Ferne: das Brandenburger Haus. Auf einem Felssporn mitten im Gepatschferner liegend ist es eine der höchsten Hütten der Ostalpen. Nach einem langen, flachen Gletscherhatscher waren wir irgendwann da. Details habe ich inzwischen erfolgreich verdrängt. Es war weit und heiß ...
Am dritten Tag sind wir dann über den Deloretteweg und das Hochjochhospiz nach Vent abgestiegen. An den Rofenhöfen erwartete uns dann Otto. Die Überquerung des zweitgrößten Gletschers der Ostalpen war geschafft.

[Melag] [Aufstieg zur Weißkugelhütte] [Langtauferer Ferner] [Die Weißkugelhütte] [Auf dem Richterweg]
Melag Aufstieg zur Weißkugelhütte Langtauferer Ferner Die Weißkugelhütte Auf dem Richterweg
[Am Richterweg] [Die Weißkugel] [Der große Eisbruch] [Am Gepatschferner] [Auf dem Gepatschferner]
Am Richterweg Die Weißkugel Der große Eisbruch Am Gepatschferner Auf dem Gepatschferner
[Am Gipfel] [Rast] [Am Brandenburger Haus] [Die Weißseespitze] [Das Brandenburger Haus]
Am Gipfel Rast Am Brandenburger Haus Die Weißseespitze Das Brandenburger Haus
[Der Kesselwandferner] [Abstieg] [Das Hochjochhospiz] [Die Rofenhöfe]
Der Kesselwandferner Abstieg Das Hochjochhospiz Die Rofenhöfe

Zur Route: Der Weg ist insgesamt nicht schwierig. Von Melag aus führt ein Wanderweg zur Weißkugelhütte. Der Richterweg, der weiter auf den Gepatschferner leitet, ist auch nicht besonders schwer und man erreicht den Gletscher oberhalb des großen Eisbruchs. Der weitere Anstieg zum Gipfel und zum Brandenburger Haus ist flach. Man hält erst auf die Felsinsel westlich der "Zinne" zu und biegt dann nach Nordwesten ab. Wir haben auf ca. 3300m Höhe unsere Rucksäcke zurückgelassen. Die Route zum Brandenburger Haus ist flach und man muß aufpassen, nicht mitten durch die Gletschersümpfe zu laufen. Bei Nebel kann die Orientierung hier schwierig werden.
Der Abstieg zum Hochjochhospiz (Deloretteweg) ist immer gut gespurt und mit Stangen markiert. Sobald man den Gletscher verlassen hat, kommt man auf einen Wanderweg, dem man bis nach Vent folgt.
Kurz vor dem Ende der Tour kann man noch auf einer Hängebrücke eine Schlucht überqueren.