Watzmann Mittelspitze - Wiederroute, 2713m

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Durch die kleine Watzmann-Ostwand auf die Mittelspitze im August 2014.

Talort: Berchtesgaden
Stützpunkte: Kührointalm, 1420m
Watzmannhaus, 1930m
Zeiten: Parkplatz Hammerstiel - Kührointalm - Einstieg: 3-4 Std.
Wiederroute - Mittelspitze: 3-4 Std.
Abstieg: 4 Std.
Schwierigkeit: III
Führer: AV-Führer Berchtesgadener Alpen, Zeller/Schöner, Rotherverlag
Karte: AV-Karte Bayerische Alpen, Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann, Blatt BY21

Als ich um fünf Uhr morgens aus dem Fenster geschaut habe, sah es nicht so aus, als ob ein guter Tourentag anstünde. Also zurück ins Bett. Um halb Sieben lichtete sich der Nebel und der Entschluss stand fest: so schnell wie möglich zum Parkplatz Hammerstiel und rauf auf den Berg. Um viertel Acht ging es dann los.
Der Weg zur Kühroitalm war schnell zurückgelegt und schon bald führte mich ein Pfad ins Watzmannkar. Man hatte einen guten Blick auf die Ostwand der Mittelspitze und konnte sich schon Gedanken über den Routenverlauf machen. Nachdem die Reste des Watzmanngletschers überwunden waren, wurde der Weg beschwerlicher. Feiner Schotter machte das Gehen anstrengend, aber der Einstieg war nah.
Am Beginn der Route habe ich eine kleine Pause gemacht und dann ging es schon los. Der erste Teil der Route ist leicht zu finden. Nach kurzer Zeit steht man auf dem Wiederband. Das ist, trotz seiner riesigen Abmessungen, erst zu sehen, wenn man seinen Beginn erreicht (oder vom Tal aus, wenn man weit genug von der Wand entfernt ist). Der Aufstieg über das Band zum Bandwächter ist nicht schwierig, aber anstrengend. Anfangs dachte ich, dass ich einen schlechten Tag hatte, aber dann zeigte der Blick auf den Höhenmesser, dass es doch recht gut bergauf ging. Also alles im grünen Bereich.
Hinter dem Bandwächter (einem markanten Felsturm) ist die Route nicht mehr so klar vorgegeben. Mit etwas Erfahrung und Sinn für das Gelände ist der Weg aber trotzdem gut zu finden. Langsam zogen ein paar Wolken durch die Wand, aber das Wetter hielt sich. Nach einer Querungen auf einem Band hatte ich die Ausstiegsrinne erricht. Im Nebel sah man schon schemenhaft die Wanderer auf der Überschreitung und hörte gedämpft deren Stimmen.
Als ich den Gipfel erreichte, war ich dort ganz allein. Erst nach einer Viertelstunde kamen andere Berggeher aus Richtung Wimbachgrieshütte an. Jetzt stand nur noch der lange Abstieg über das Watzmannhaus an. Nach insgesamt zehn Stunden war ich wieder am Ausgangspunkt Hammerstiel.

[Watzmann] [Kührointalm] [Im Watzmannkar] [Blick ins Tal] [Watzmannhaus] [Watzmannkinder]
Watzmann Kührointalm Im Watzmannkar Blick ins Tal Watzmannhaus Watzmannkinder
[Einstieg] [Kleiner Watzmann] [Die erste Rinne] [Das Wiederband] [Das Watzmannkar] [Am Bandwächter]
Einstieg Kleiner Watzmann Die erste Rinne Das Wiederband Das Watzmannkar Am Bandwächter
[Bänder] [Querung] [Ausstiegsrinne] [Am Gipfel] [Wimbachtal] [Mittelspitze]
Bänder Querung Ausstiegsrinne Am Gipfel Wimbachtal Mittelspitze
[Kleiner Watzmann] [Kleiner Watzmann] [Kührointalm] [Watzmann]

Kleiner Watzmann Kleiner Watzmann Kührointalm Watzmann


Zur Route: Von der Kührointalm nimmt man den Weg Richtung Watzmannhaus bis in ein paar engen Serpentinen der Pfad ins Watzmannkar abzweigt. Diesem folgt man bis in den hintersten Winkel. Dabei überquert man die letzten Reste des Watzmanngletschers und steigt bis auf den höchsten Punkt des Schuttkegels, der sich unter der Ostwand aufgehäuft hat. Hier ist der Einstieg.
Zuerst führt eine Rinne und ein leichter Quergang zum Beginn des Wiederbandes. Diesem folgt man bis zum Bandwächter, dem markanten Turm an seinem Ende. Von hier geht es erst einmal wieder senkrecht aufwärts und dann über mehrere Bänder zur großen Rinne unterhalb der Mittelspitze. Am orografisch linken Rand der Rinne klettert man nun zum Gipfelkreuz, das erst im letzten Moment zu sehen ist.