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23. November 2006: Aufstieg zum Mera La
Nepal-Kartenwerk der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung Nr.5: Shorong/Hinku.
Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt ... aber fangen wir mal von vorne an.
Für heute steht eine kurze Etappe auf dem Programm. Ruhig in Richtung Mera La aufsteigen und vorher auf einer Almfläche
noch ein Zwischenlager aufschlagen. Wir wandern also gemütlich los und verlassen schon bald das Hunkutal in Richtung Westen.
Hinter einem kleinen Rücken sehen wir wieder den Naulekh und als wir endlich den Rücken erreichen auch unser zweites
Gipfelziel: den Mera Peak. er scheint zum Greifen nah und auch der Höhenunterschied zum Pass wirkt nicht besonders groß.
Aber zuerst einmal steigen wir wieder ab zur Almfläche Kongme Dingma. Kurz dahinter steigt der Weg wieder an und wir machen
erst einmal eine ausgiebige Mittagspause. Weit kann es aber auch zum Lager nicht mehr sein, denn wir sind hier schon wieder
etwa fünftausend Meter hoch. Und ein bißchen von dem Aufstieg zum Mera La soll ja auch noch für morgen
übrig bleiben. Wir steigen weiter hinauf und erreichen bald wieder die Schneegrenze. Es ist ein wunderbarer Tag und
das Steigen in dieser großartigen Landschaft macht einfach nur Spaß. Wir kommen immer höher und vom Lager ist noch
nichts zu sehen. Dafür wird der Wind immer stärker. Wie auch schon an den vergangenen Tagen kann man die Schneefahnen an
den Graten sehen. In der Höhe tobt ein Sturm!
So langsam kommt uns allen die Sache komisch vor. Laut Höhenmesser müssten wir bald am Mera La sein, obwohl das für
heute doch gar nicht geplant war. Und wirklich: als wir das Lager erreichen befinden wir uns kurz unterhalb der Passhöhe.
Wir haben versehentlich zwei Etappen zusammengefasst.
Hier oben auf fünfeinhalbtausend Metern Höhe ist der Sturm deutlich zu spüren. Ob wir bei diesen Verhältnissen
den Gipfel angehen werden ist noch unklar. Am Abend steht fest: Pema wird um zwei Uhr schauen, ob es ruhiger geworden ist und dann entscheiden, ob
wir gehen werden. Wenn es weiter so stürmt, wird der Gipfel ausfallen.
In der Nacht wird es nicht ruhiger und es zeigt sich, dass unsere Zelte nicht für ein Lager in diesen Höhen geeignet
sind. Eines kann dem Sturm nicht standhalten. Beim Flattern der Planen im Wind ist an einen ruhigen Schlaf nicht zu denken und es
ist auch jedem ohne eine weitere Ansage klar, dass wir in dieser Nacht nicht mit einem Weckruf unseres Sirdars rechnen müssen.
Der zweite große Gipfel fällt aufgrund des Wetters aus.