Abseilen mit Achter - Grundlagen
Das Abseilen bezeichnet den Abstieg am Seil ohne fremde Hilfe (im Gegensatz zum Ablassen, wo die
Seilbremse von einer zweiten Person bedient wird). Der Satz "Ich seile dich ab" ist also eigentlich
falsch und müsste richtig "Ich lasse dich ab" lauten.
Hier werden die Grundlagen des Abseilens mit Abseilachter erklärt. Wir gehen davon aus, daß
das Seil schon vorbereitet ist. Wir haben also einen doppelten Seilstrang, in den der Achter eingelegt
wird. Eine Selbstsicherung wird hier noch nicht vorgestellt. Will man den Abseilenden sichern, so
kann eine weitere Person am Ende der Abseilstrecke stehen und das Seilende locker in der Hand halten.
Im Notfall muß nur am Seil gezogen werden und der Abseilende bleibt stehen.
Das Sichern beim Abseilen wird auf einer weiteren Seite getrennt erläutert.
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Die Ausgangssituation: Ein doppelter Seilstrang und ein Abseilachter.
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Zuerst wird eine doppelte Seilschlaufe durch die große Öse des Achters geführt.
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Danach wird diese Schlaufe um die kleine Öse herumgelegt. Fertig.
Hat man einen Schraubkarabiner zum Sichern in der kleinen Öse fixiert, so braucht dieser
natürlich nicht erst herausgenommen werden.
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Der eingelegte Achter wird in die Anseilschlaufe des Gurts eingehängt und der Karabiner
zugeschraubt. Dabei sollte darauf
geachtet werden, daß das Seil von oben in den Achter einläuft und unten wieder
herauskommt (wie auf dem Bild gezeigt). Hängt man den Achter andersherum ein, so ist die
Bremswirkung wesentlich höher und insbesondere leichte Personen werden auf den ersten
Metern Schwierigkeiten haben, herunterzukommen. Außerdem sollte das Seil seitlich
am Körper vorbei geführt werden. Welche Seite dabei bevorzugt wird, ist
Geschmackssache.
Während des Abseilens sollten beide Hände unter dem Achter am Bremsseil sein und das
Seil langsam in den Achter hineinführen. Anfangs ist man versucht, eine Hand oberhalb des
Achters zu lassen. Dies vermittelt ein sichereres Gefühl. Allerdings kann es passieren, daß
man während des Abseilens überraschend seitlich wegpendelt und sich dann instinktiv
mit einer Hand am Fels abstützt. Nimmt man dann die Hand unterhalb des Achters weg, so hat man
keinerlei Bremswirkung mehr. Mit beiden Händen unterhalb kann das nicht passieren.
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Ergänzungen
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Wenn man verhindern will, daß man den Achter beim Einlegen verliert, so kann man nach der
hier vorgestellten Methode vorgehen. Der Achter wird dabei mit der großen Öse im Karabiner
hängend transportiert.
Zu Beginn hängt man den Karabiner mit dem Achter in die Anseilschlaufe (hier durch eine
Bandschlinge dargestellt) ein.
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Nun wird das Seil wie gewohnt in den Achter eingelegt. Während dieser Aktion bleibt der
Achter weiterhin (falschrum) im Gurt eingehängt.
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Nun wird der Achter einfach aus dem Karabiner aus- und mit der kleinen Öse wieder
eingehängt. Karabiner zuschrauben. Fertig.
Zum Aushängen des Achters geht man genau umgekehrt vor: Kleine Öse aus- und große
Öse einhängen. Nun kann das Seil aus dem Achter genommen werden.
Bei dieser Vorgehensweise ist der Achter immer vor Herunterfallen gesichert.
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