Anseilen mit Sitz- und Brustgurt
Mit der Verwendung eines Brustgurts liegt man immer auf der sicheren Seite. In den folgenden Fällen
ist diese Anseilart zwingend notwendig:
- schwerer Rucksack
- Übergewicht
- Becken schmaler als Taille (Gefahr des Herausrutschens)
- Kinder (andere Proportionen als Erwachsene)
- man plant, längere Strecken am Seil aufzusteigen (prusiken, jümarn)
Normalerweise verwendet man heutzutage einen Hüftsitzgurt in Verbindung mit einem Brustgurt
in Achterform. Beide Teile werden mit einer Bandschlinge, dem sogenannten Achterband verbunden.
Vorgehensweise
|
Man fädelt ein Bandstück (ca. 1,5m lang, mind. drei Kennfäden) parallel zur
Anseilschlaufe in den Sitzgurt, so daß beide Enden etwa gleich lang sind..
Alternativ kann das Band auch durch die Anseilschlaufe gesteckt werden. Die weiteren Schritte
unterscheiden sich dann nicht.
|
|
Ungefähr auf Höhe des Solar Plexus (Ende Brustbein) wird das Band mit einem Sackstich
(Tropfenform) abgebunden. Dieser Knoten bildet später den Anseilpunkt. Die Höhe
lässt sich durch Hängeversuche optimieren, aber meist reicht der oben angegebene Wert
als grober Richtwert.
|
|
Die freien Enden werden jeweils rechts und links durch die Anseilschlaufen des Brustgurts
geführt.
|
|
Zum Schluß werden die freien Enden mit einem Bandschlingenknoten verbunden. Die ganze
Konstruktion sollte nicht zu locker sitzen, aber auch nicht einengen.
Mit etwas Geschick und Beweglichkeit kann man den Gurt an- und ausziehen, ohne die Knoten in der
Bandschlinge lösen zu müssen, indem man den Brustgurt wie einen Pullover über den
Kopf zieht.
Oft wird als Abschlussknoten auch ein Sackstich genommen. Das ist auch zulässig, da der Brustgurt nur dazu dient, ein Kippen des Körpers zu
verhindern und der Fangstoß fast vollständig auf den Hüftgurt übertragen wird. Daher wird der Knoten nur wenig belastet.
|
|
Der Anseilknoten wird nun um den Knoten in der Mitte des Bandes (siehe Schritt 2: Anseilpunkt)
geknüpft. Wichtig ist, daß das Seil sowohl ober- als auch unterhalb des Anseilpunkts
durch die Ringe des Achterbandes gesteckt wird um den Knoten auf Höhe des Anseilpunktes
zu fixieren.
|