Geklebte Bohrhaken
Geklebte Bohrhaken sind zur Zeit die zuverlässigsten Sicherungsmittel, wenn sie ordentlich gesetzt wurden. Der Fels
rundherum muß natürlich fest sein, die Hakenöse soll auf der Felsoberfläche aufliegen und das
Bohrloch muß vollständig mit Kleber gefüllt sein, am besten ist noch etwas Kleber herausgequollen und
wurde rund um die Öse verstrichen.
Was der Kletterer nicht beurteilen kann, ist, ob der Haken lang genug ist, ob der richtige Kleber verwendet wurde und ob dieser
ordnungsgemäß verarbeitet wurde. In diesen Punkten müssen wir den Routenerschließern und -sanierern
vertrauen.
Um noch ein Mißverständnis aus der Welt zu räumen: "Geklebte" Haken halten nicht aufgrund der Klebekraft,
sondern aufgrund von Formschluß. Die rauhe Oberfläche des Bohrlochs und die Riffelung auf dem Schaft "verhakt"
sich mit dem ausgehärteten Mörtel. "Klebehaken" ist daher eigentlich der falsche Ausdruck. Er hat sich aber
inzwischen eingebürgert und soll deshalb hier weiter verwendet werden.
Richtig gesetzte Klebehaken halten die bei einem Sturz auftretenden Kräfte sowohl in radialer, als auch in axialer
Richtung, wodurch sie auch in Dächern einen zuverlässigen Fixpunkt ergeben. Bestimmte Klebehaken (Bühlerhaken,
AV-Sicherheitshaken) können auch einzeln als vollwertiger Standplatz genutzt werden.
Alterungserscheinungen gibt es bei Klebehaken praktisch nicht, wenn sie richtig gesetzt wurden. Der Mörtel dichtet
das Bohrloch ab, so daß keine Feuchtigkeit eindringen kann und die Haken sind aus rostfreiem Stahl gefertigt. Durch
die druckfreie Montage kommt es auch nicht zu Erosionserscheinungen.
Geklebte Bohrhaken im Fels
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Hier ist ein Bühlerhaken der ersten Generation zu sehen. Die Öse hat die typische rechteckige Form. Dadurch bietet
dieser Haken viel Platz für mehrere Karabiner. An Standplätzen ist das sehr praktisch. Bei Zwischensicherungen
besteht allerdings die Gefahr, daß sich die Expressschlinge selbsttätig aushängt, vor allem, wenn diese
falsch geklinkt wurde. Ein gut gesetzter Bühlerhaken ist ein vollwertiger Fixpunkt, der auch einzeln als Standplatz
dienen kann.
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Hier sieht man, wie sich eine Expressschlinge selbsttätig aus einem Bühlerhaken aushängt. Damit es so weit
kommt, müssen schon mehrere ungünstige Faktoren zusammen kommen. Ein gebogener Schnapper in dem in den Haken
geklinkten Karabiner oder ein falsch geklinktes Seil begünstigen das Aushängen. Will man auf Nummer sicher
gehen, so kann man zwei Expressschlingen gegengleich einhängen.
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Hier ist die verbesserte Form des Bühlerhakens zu sehen. Durch die dreieckige Öse ist die Gefahr des selbsttätigen
Aushängens minimiert. Außerdem ist die Öse so geformt, daß die Expressschlinge möglichst nah am Fels
hängt.
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Eine andere Form eines Klebehakens. Diesen Hakentyp gibt es in zwei Größen. Die im Bild gezeigte kleinere
Bauform sollte nicht als alleiniger Fixpunkt im Stand verwendet werden. Trotzdem ist dieser Hakentyp sehr zuverlässig.
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Umlenkhaken: Dieser Hakentyp wird in vielen Gebieten als Umlenker verbaut. Er erlaubt ein bequemes Einhängen des
Seils ohne Ausbinden nach dem Durchstieg der Route.
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Geklebte Bohrhaken
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Bühlerhaken: Gut zu erkennen ist die Strukturierung des Hakenschafts. Sie erlaubt den für den Halt nötigen
Formschluß.
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Klebehaken von Petzl. Auch hier ist die Struktur des Schafts gut zu sehen.
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Umlenkhaken. Von der Konstruktion ähnelt er sehr dem Bühlerhaken.
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