Verspannen von Fixpunkten
Klemmkeile oder Köpfelschlingen dürfen nur in eine Richtung belastet werden. Andernfalls wird die Schlinge
abgestreift oder der Klemmkeil aus dem Riss gezogen. Bei Zwischensicherungen ist das nicht weiter schlimm, da diese
in der Regel nur nach unten belastet werden.
Will man mit diesen Mitteln einen vollwertigen Fixpunkt, z.B. für einen Standplatz, schaffen, so legt man zwei Sicherungen
in einigem Abstand zueinander, wobei die untere nach oben und die obere nach unten belastet werden kann, und verspannt
sie miteinander. Die gesamte Konstruktion kann nun eine Belastung nach oben oder unten aufnehmen.
Wichtig ist zu bemerken, daß eine solche Konstruktion nicht seitlich belastet werden sollte, da hierbei
sehr große Kräfte auftreten (Kräftedreieck). Es ist z.B. äußerst ungünstig,
zwei in einem waagerechten Riss liegende Klemmkeile miteinander zu verspannen, um eine nach unten belastbare
Zwischensicherung zu bauen.
Methode 1
Bei der ersten Methode wird eine Reepschnur zum Verspannen benutzt. Diese sollte 5-6mm Durchmesser haben. Diese
Methode eignet sich auch gut bei weiter auseinanderliegenden Fixpunkten, sofern die Reepschnur lang genug ist.
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Unsere Ausgangssituation: Der obere Karabiner stellt einen nach unten belastbaren Sicherungspunkt dar, der untere
entsprechend einen nach oben belastbaren.
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Nun knüpft man einen Sackstich in das eine Ende der Reepschur und klinkt ihn in den oberen Karabiner.
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Die Reepschnur wir nun mehrfach (ca. vier bis sechs mal) abwechselnd in die beiden Karabiner gelegt.
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Zum Abschluß kommt ein Mastwurf locker in den unteren Karabiner.
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Die Verspannung wird nun festgezogen, indem man am Mittelsteg des Mastwurfs zieht.
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Nun wird der Mastwurf festgezogen.
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Zur Sicherheit kann man noch einen Kreuzschlag hinter dem Mastwurf hinzufügen.
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Die Verspannung ist fertig.
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Methode 2
Bei der zweiten Methode wird statt eine Reepschnur eine Bandschlinge genommen. Nach Möglichkeit sollte es eine
dünne (Dyneema) sein. Diese Methode ist etwas übersichtlicher und bietet sich vor allem bei kurzen
Abständen zwischen den beiden Karabinern an. Dafür lässt sich die Verspannung nicht so fest zurren,
wie mit einer Reepschnur. Das ist in den meisten Fällen auch nicht notwendig.
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Wir fangen an, indem wir die Bandschlinge in den unteren Karabiner einhängen.
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Die Schlinge wird durch den oberen Karabiner gesteckt.
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Nun führt man die Bandschlinge wieder zwischen den beiden Bändern nach vorne.
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Die Bandschlinge wird noch einmal durch den Karabiner gesteckt.
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Man legt nun einen lockeren Kreuzschlag um das nach unten führende Band.
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Nun wird die Konstruktion noch gespannt und festgezogen. Der Kreuzschlag fixiert das Ganze (halber Spierenstich). Fertig.
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