Umbauen am letzten Haken

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[Umbauen am letzten Haken]

Folgendes Problem stellt sich immer wieder am Ende einer Sportkletterroute: Oben befindet sich ein guter Haken (Bühler o.ä.) durch den man das Seil fädeln muß. Man hat sich mit einer Band- oder Expressschlinge in den Haken gehängt. Bindet man sich nun aus um das Seil durch den Haken zu bekommen, gibt es zwei Probleme: Lässt man das Seil los, sitzt man plötzlich ohne Seil etliche Meter über dem Erdboden. Hängt sich die Bandschlinge aus stürzt man unweigerlich bis auf den Boden.
Die beiden unten vorgestellten Methoden erlauben ein Fädeln des Seils, ohne die Partnersicherung aufzugeben. Als Nebeneffekt kann man das Seil auch nicht verlieren. Außerdem geht das Ganze ziemlich schnell.
Sollte sich am Ende der Route ein fixer Karabiner oder Umlenkhaken befinden, so erübrigt sich das Ganze natürlich. Soetwas gibt es aber nicht immer.

Wird häufig am selben Haken abgelassen, so schleift sich das Seil in den Haken ein und schwächt diesen. Nach einiger Zeit muss der Haken dann ausgetauscht werden. Daher sollte auch das Abseilen vom Top in Betracht gezogen werden!

Bei beiden vorgstellten Methoden wird die Partnersicherung nie aufgegeben. Daher wird auch nicht "Stand" gerufen.

Vorgehensweise Methode 1

Die erste Methode ist sehr einfach und schnell. Der Haken muß aber ziemlich groß sein, da das Seil zeitweise doppelt durch die Öse läuft und die Selbstsicherung auch noch eingehängt ist.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 1] Man sichert sich zuerst selbst mit einer Band- oder Expressschlinge und setzt sich in die Selbstsicherung.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 2] Nun fädelt man eine Seilschlaufe durch den Haken.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 3] In die Seilschlaufe wird ein Sackstich geknotet.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 4] Der Sackstich wird mit einem Schraubkarabiner in die Anseilschlaufe des Gurts gehängt. Der Karabiner wird zugeschraubt.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 5] Nun kann man den Anseilknoten lösen und das Seilende aus dem Haken herausziehen. Man ist nun über den Sackstich und den Schraubkarabiner gesichert. Das Anseilen mittels Karabiner sollte man zwar vermeiden, in diesem Fall wird der Kletterer aber nur abgelassen, so daß die auftretenden Kräfte klein sind. Wer auf Nummer Sicher gehen will verwendet einen "Safe-Biner" (Ball-Lock oder Belay-Master).

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 6] Nachdem man noch einmal überprüft hat, ob alles richtig ist, kann die Selbstsicherung gelöst werden. Nun kann der Kletterer abgelassen werden.

Vorgehensweise Methode 2

Die zweite Methode kommt auch mit einem kleineren Haken aus, ist aber etwas aufwändiger.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 7] Man sichert sich zuerst selbst mit einer Band- oder Expressschlinge und setzt sich in die Selbstsicherung.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 8] Nun knüpft man in das Seil in einigem Abstand (1-2m) zum Anseilknoten einen Sackstich.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 9] Dieser Sackstich wird mittels Schraubkarabiner in die Anseilschlaufe des Gurts gehängt. Der Karabiner wird zugeschraubt.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 10] Nun kann man den Anseilknoten lösen. Man ist weiterhin über den Schraubkarabiner zusätzlich zur Selbstsicherung gesichert.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 11] Das Seilende wird durch den Haken gesteckt.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 12] Nun bindet man sich am Seilende wieder ein.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 13] Der Schraubkarabiner wird wieder ausgehängt und der Sackstich wird gelöst.

[Umbauen am letzten Haken: Schritt 14] Nachdem man noch einmal überprüft hat, ob alles richtig ist, kann die Selbstsicherung gelöst werden. Nun kann der Kletterer abgelassen werden.